Die Schaukel

Schauspiel von Edna Mazya 
Für Jugendliche ab 14 Jahren und für Erwachsene.

Regie/Bühne Markus Steinwender
Kostüme Anne Buffetrille

Mit Anna Paumgartner, Christine Winter; Torsten Hermentin, Herwig Ofner, Maximilian Pfnür

Produktion MAZAB in Kooperation mit dem ODEÏON Kulturforum Salzburg.
Mit Unterstützung von Stadt Salzburg Kultur, bm:ukk, Land Salzburg Kultur
Spieldauer ca. 75min, keine Pause

Pressestimmen

„In der Inszenierung von Markus Steinwender, zu sehen derzeit im Odeion, gelingt es, die Normalität der Situation, die unvermittelt in sexuelle Gewalt gegen das Mädchen mündet, zu unterstreichen. (..) Man geht aus dieser Aufführung, die nicht Schuld zuschreibt und nicht „belehren“ will, jedenfalls nicht un-bewegt hinaus.“
DrehPunktKultur

„Markus Steinwender hat das starke Stück über sexuelle Gewalt unter Jugendlichen, ein aktuelles und brisantes Thema, beklemmend in Szene gesetzt. Empfehlenswert für Jugendliche beiderlei Geschlechts.“
dorfzeitung.com

Feedback von LehrerInnen

„(..) für die hervorragende Vorstellung der Schaukel gestern bedanken! (..) Die schauspielerische Leistung hat mich und auch die Schüler begeistert und das Gespräch (..) hat den Vormittag (..) abgerundet.“
HAK/HAS Neumarkt

„(..) mit einer 32-köpfigen Schülergruppe habe ich Ihre Vorstellung am 20.11.12 besucht und war begeistert.“
Gymnasium Berchtesgaden

Über das Stück

Auf einem vergammelten Spielplatz trifft die fast fünfzehnjährige Dvori auf vier ältere Schulkameraden, die sich beim Ballspiel austoben, markige Sprüche führen und so ihre Zeit totschlagen. Dvori möchte dazugehören, und in ihrem Wunsch nach Anerkennung lässt sie sich auf anfangs harmlos scheinende Spiele ein. Zunehmend provokativer werden die Übergriffe und enden in einer Gewalttat.

„Die Schaukel” ist drastisch, ohne dabei schwarz-weiß zu malen. Engagiert lässt das Stück den moralischen Zeigefinger unten, hat Drive, kurze, knappe Dialoge und es spricht die Sprache, die Jugendliche am Besten verstehen: ihre eigene.

Die Geschichte spielt dabei auf zwei Ebenen; die Rahmenhandlung im Gerichtssaal kommentiert die in Rückblenden erzählte Chronologie der Ereignisse. Im Prozess gegen ihre Peiniger durchlebt Dvori noch einmal, was ihr an jenem Sommerabend widerfahren ist. Seine Brisanz bezieht das Stück dabei auch durch seine Doppelbesetzung: Die Schauspieler, die die Schulkameraden spielen, verkörpern Täter und Verteidiger und das Opfer ist zugleich auch die Anklägerin. Am Ende bleibt offen, ob Recht sprechen auch Gerechtigkeit bedeutet.

Fotos

Über die Autorin Edna Mazya

Edna Mazya, geboren 1950 in Tel Aviv, Tochter österreichischer Einwanderer, ist eine der bekanntesten und meistgespielten Theaterschriftstellerinnen Israels. Mit ihrem Stück „Die Schaukel“ wurde sie international bekannt. Ihr erster Roman Schlamassel erschien 2001, sie schrieb zahlreiche Drehbücher und lehrt Dramatic Writing an der Universität Tel Aviv.

Hintergrund

Im August 1988 erstattet ein 14-jähriges Mädchen in der Nähe von Haifa (Israel) Anzeige bei der Polizei. Das Mädchen war über einen Zeitraum von mehreren Tagen und Nächten von 11 Jugendlichen aus dem Bezirk wiederholt vergewaltigt worden. Im September 1990, nachdem das Mädchen sich bereit erklärt hatte, vor Gericht gegen die Täter auszusagen, wurde vor dem Bezirksgericht Haifa ein Prozess gegen sieben der elf Jungen eröffnet. Die Anklagen lauteten Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung und Bedrohung bzw. Erpressung. Der Prozess endete über 2 Jahre später mit dem Freispruch aller Angeklagten. Der Richter befand die Zeugenaussage des Opfers aufgrund von Widersprüchen in der Darstellung des Tathergangs für unglaubwürdig. Im Mai 1993 konnte gegen vier der Angeklagten ein Revisionsverfahren eingeleitet werden, in welchem diese für schuldig befunden und verurteilt wurden. Edna Mazya wurde daraufhin vom künstlerischen Leiter des Theaters in Haifa um eine Dramatisierung des Stoffes gebeten. Die Uraufführung in Israel war wegen des Revisionsprozesses ein leidenschaftlich diskutiertes Publikums- und Medienereignis.

Termine ODEÏON Salzburg 2012

MI 3.10.2012 // FR 5.10.2012 // DI 9.10.2012 // SA 27.10.2012
DI 20.11.2012 // MI 21.11.2012 // DO 29.11.2012

Mit freundlicher Unterstützung von Stadt Salzburg Kultur, bm:ukk, Land Salzburg Kultur